Naturschutzverein Biodiversität im Biosphärenreservat Pfälzerwald (südlicher Teil) e. V.Bobenthal
28.11.2020
Totholzzaun auf der Sang
Anlegen eines Totholzzauns (Totholzhecke) Beim Schneiden von Bäumen oder Sträuchern fällt immer wieder jede Menge Holz an. Uns stellte sich die Frage ob man damit nicht etwas besseres machen könnte als es nur zu häckseln oder zu verbrennen. Kann man, die Lösung ist ein sogenannter Totholzzaun oder Totholzhecke. Beim Anlegen eines solchen Zauns wird aus dem Totholz neuer Lebensraum für viele verschiedene Tiere. Über den Winter bietet sie Unterschlupf für Igel oder Siebenschläfer. Im Sommer bietet sie Schutz und Nistmöglichkeit für Vögel. Und Käfer finden das ganze Jahr über Futter und Lebensraum innerhalb des Zauns.
Wie legt man einen solchen Zaun an? Hier gibt es natürlich kein Patentrezept oder Maße die unbedingt eingehalten werden müssen, aber wir haben doch ein paar Erfahrungswerte gesammelt die wir hier auflisten wollen.
Stützpfosten: Um dem Zaun Stabilität zu geben brauchen wir einige Stützpfosten. Hierzu nehmen wir einfach einige der dickeren Äste (5-8cm) und schneiden sie auf die richtige Länge zu und spitzen sie zusätzlich an einer Seite an. Die „richtige“ Länge der Stützpfosten ergibt sich aus der Höhe die der Zaun später einmal haben soll plus ca. 50cm die in der Erde verschwinden. Da unser Zaun ca. 100 bis 110cm hoch werden soll, haben wir alle Stützpfosten auf 1,6m zugeschnitten. Die Anzahl Pfosten errechnet sich aus der Länge die der Zaun haben soll. Unserer soll ca. 4m lang werden, mit einem Abstand der Pfosten von ca. 60cm, ergibt 14 Pfosten:
Die zugeschnittenen Stützpfosten haut man jetzt (am besten mit Verstärkung durch jemand der mutig genug ist die Hände dorthin zu halten wo andere mit dem Hammer draufhauen) der Reihe nach mit jeweils 60 cm Abstand in den Boden.
Sind alle Pfosten eingeschlagen kann man sich schonmal ein Bild davon machen wie groß der Zaun später sein wird, und vor allem wie viel Schnittgut sich darin verstecken lässt.
Auffüllen: Beim Auffüllen geht man nach der einfachen Regel vor: das dicke Material nach unten, nach oben hin immer feinere Äste.
Die unteren Lagen haben wir mit dickeren Ästen aufgefüllt. So schaffen wir genug Hohlräume damit auch größere Tiere ein Zuhause finden können.
Danach werden die feineren Hecken aufgeschichtet. Hierbei ist wichtig ab und zu die längeren Äste in die Stützpfosten einzuflechten. Und hier haben wir dann auch die Begründung warum wir mit 60cm Abstand der Pfosten arbeiten. Würden die Pfosten näher beieinander stehen, würden die Zweige beim Einflechten brechen. Wären sie weiter auseinander, würden kürzere Zweige aus dem Zaun herausfallen.
Damit an den schmalen Stirnflächen des Zauns nichts herausfällt, haben wir alle paar Lagen einen dickeren Ast zugeschnitten und quer eingelegt.
Ist der Zaun dann bis zur gewünschten Höhe aufgeschichtet sollte man noch ein paar dickere Äste oben auflegen. Damit kann der Wind des nächsten Herbststurms oder ein größeres Tiere das nach Futter sucht dem Totholzzaun nichts anhaben.
Überstehende Zweige werden zum Schluss mit der Astschere oder der Säge zurecht getrimmt.
Auch im Schnee bleibt der Totholzzaun als Unterschlupf für Tiere zugänglich.